30 neue Bärenfreunde

Gestern früh wollte ich voller Elan auf Kopija starten, unser Schalungsprojekt, aber dann kam der Anruf von Ivan, Taxi nach Otočac.
Auto vollgeladen mit Einkäufern für die verschiedenen Gruppen und ab in die Stadt. Die Polizei stand diesmal nicht auf dem Programm, dafür aber das Finanzamt. Die üblichen Stationen, Bank, Plodine, Lidl und Markt.

Im Supermarkt haben wir zum Glück Josipa getroffen, die einen Teil unserer Einkäufe mitgenommen hat, sonst hätte nicht alles in mein Auto gepasst. Auf dem Rückweg noch einen Kaffee in Gorići bei Manija, wo wir die neuesten Bärengeschichten erfuhren.
In Lipovlje, nahe der Pizzeria, hat ein Bär zwei Zwetschgenbäume kaputtgemacht. Beim zweiten hat ihn der Besitzer erwischt und mit seiner Taschenlampe verscheucht. Es gibt einfach zu wenig Futter in der Natur, so dass die Bären eben auf die Zwetschgen zurückgreifen müssen.
Zurück in Kuterevo habe ich den großen Bären noch ihre Eisration gebracht. Die belgische Gruppe ist dort mit dem Bau einer Plattform für die Infotafeln beschäftigt.

Mit viel Kraft und Anstrengung werden unter Anleitung eines „Meisters“ aus dem Dorf viele Steine bewegt und zu einer Natursteinmauer aufgesetzt und die Fläche dahinter mit Erde verfüllt.

Die Bären zeigen sich völlig unbeeindruckt und genießen ihre kühle Köstlichkeit.

Mathieu hat alleine aber mit dem Wissen vom Vortag die Schalung für den zweiten Pfosten zusammengebaut und an der bestehenden Konstruktion befestigt. Heute werden wir hoffentlich mit den Arbeiten fertig und morgen kann dann betoniert werden.

Gestern Abend stand die letzte „Zeremonie“ der Saison auf dem Programm. Die Gruppen Nr. 24 und 25 sollten zu „Bärenfreunden Kuterevo“ ernannt werden.
Vorher gab es aber zuerst einen leckeren Wildgulasch, zubereitet von den Jägern, als kleines Dankeschön für die Wildtränke, die von der internationalen Gruppe heute fertiggestellt wird.

Der Hunger bei allen Volontären war groß und so kamen ihnen die einführenden Worte von Ivan wie eine nicht enden wollende Rede vor.
Endlich hieß es „Dobar Tek“ und die Teller konnten gefüllt werden.

Am Rande habe ich mitbekommen, wie eine Vegetarierin wegen der Besonderheiten und der Einmaligkeit des Abendessens, ihre fleischlose Zeit für diesen Abend unterbrochen hat.
Dann ging es in die Mulde zum Lagerfeuer um 30 weitere Menschen zu „Bärenfreunden Kuterevo“ zu machen.

Als erster bekam ein Jäger die beiden berüchtigten „Tatzenhiebe“ von Ivan zu spüren. Er wurde geehrt, weil er noch nie einen Bären geschossen hat und dies auch in Zukunft nicht tun wird.

Jeder Volontär trat einzeln vor Ivan, bekam den Holzbären um den Hals, nach den Worten „Prijatelji Medvjedi“ und der Antwort „Kuterevo“ gab es die zwei Schläge und man war in die Gemeinschaft der Bärenunterstützer aufgenommen.

Nach ein paar Dankesworte von Ivan für alle Volontäre und speziell an Helena und die Jahresvolontäre Amélie, Zoe, Daniel und Milo begann am Lagerfeuer der gemütliche Teil des Abends.

An dieser Stelle auch von mir ein herzliches Dankeschön nach Deutschland an Eckehard Reussner für die großzügige Futterspende von 250,- €.
Wer auch spenden möchte, weitere Infos auf unserer Homepage.